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Fütterungsfehler

Fütterungsfehler bei der Ernährung vom Pferd & Pony

Fütterungsfehler beim Pferd oder Pony stören die angestrebte Nutzung. Mangel- oder Überversorgung sind in gleichem Maß schädlich und leistungsmindernd für den Organismus.

Fütterungsfehler sind im weitesten Sinne:

  • unausgewogenes Energie- u. Nähstoffangebot
  • falsche Dosierung
  • minderwertige oder verdorbene Futtermittel
  • beigemischte Gifte und Pflanzen
  • mangelhafte Futterzubereitung, Fütterungs- u. Tränketechnik

Nachfolgend die häuftigsten Fehler in der üblichen Rationsgestaltung:

Proteinüberschuß

Der häufigste Fehler in der Nährstoffversorgung ist die Überversorgung mit Eiweiß. Ursache ist oft die unsachgemäße Zusammenstellung der Einzelfuttermittel. Das Protein-Energie-Verhältnis sollte bei Reitpferden etwa 5:1 betragen. Ein Eiweißüberschuß kann zwar bis in etwa zum dreifachen des Erhaltungsbedarfs bei gesunden Pferden toleriert werden, belastet aber Leber und Nieren! Übermässiges Schwitzen, Durchfall, Hufrehe, Leistungsminderung, Fruchtbarkeitsstörungen können die Folge sein.

Falsche Mineralstoff-Bilanz

Bei der Versorgung mit Ca (Calcium, Kalzium) und P (Phosphor) treten in der Praxis große Schwankungen auf, weil die Versorgung mit Mengenelementen nur selten überprüft wird. Die Überdosierung von Calcium erhöht das Risiko der Harnsteinbildung, da sämtliche im Überschuß aufgenommenen Mineralien über die Niere ausgeschieden werden. Setzt man voraus, dass Phosphor, Magnesium, Mangan, Eisen und Zink in ausreichenden Mengen vorhanden sind, wird jedoch das zwei- bis dreifache des Kalziumbedarfs vom Pferd toleriert. Eine Unterversorgung mit Calcium kann das Knochengewebe schwächen. Zu beachten ist das Ca:P-Verhältnis, welches nicht unter 1:1 und nicht über 2:1 liegen sollte. Ein zu enges Ca:P-Verhältnis - herbeigeführt durch Phosphorüberschuß - kann sekundär auch zur Kalziumunterversorgung führen. Störungen im Phosphor-Haushalt können sich außerdem negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken.

Da vor allem Phosphor ein teurer Mineralstoff ist, sollte vor dem Einsatz von Mineralfutter die Ration genau berechnet werden.
Die Natriumversorgung ist ohne Lecksteinangebot fast immer unzureichend. Im Extremfall kann Na-Mangel zum Kreislaufkollaps oder zu Koliken führen. Natrium ist ein preiswerter Mineralstoff und der Bedarf sollte durch Lecksteine gesichert werden.

Strukturfuttermangel

Der Bedarf liegt bei 1 bis 2kg Stroh pro Tag und wird von vielen Pferden aus der Einstreu gedeckt. Dies funktioniert aber nur in täglich gut eingestreuten Ställen. Folgende Störungen können bei Raufuttermangel auftreten:

  • Untugenden (durch Beschäftigungs- u. Sättigungsmangel
  • Zahnprobleme
  • geringere Kautätigkeit und Speichelproduktion

Kolik

Häufig ausgelöst durch Fütterungsfehler. Kolikursachen sind aber auch Witterungseinflüsse, Prasitenbefall, Infektionskrankheiten, Vergiftungen usw.

Durchfälle

Von Durchfall spricht man wenn der Trockensubtanzgehalt unter 20% abfällt. Als Ursachen kommen in Frage:

  • Überfütterung mit Krippenfutter
  • zu hohe Eiweißgehalte im Futter
  • zu hohe Kaliumgehalte
  • verdorbene Futtermittel
  • plötzlicher Futterwechsel
  • überhöhte Wasseraufnahme (nach viel Salz)
  • Infaktionskrankheiten des Magen-Darm-Traktes und
  • starker Endoparasiten-(Wurm)befall, Salmonellen.

Weitere Erkrankungen

wie Kreuzverschlag oder Rehe, beruhen auf Überfütterung im Energie- u. Eiweißbereich. In der heutigen Pferdefütterung enstehen, von Ausnahmen abgesehen, oftmals größere Schäden durch Über- als durch Unterversorgung.

Futtermittel und Doppingsubstanzen:

Manche Futtermittel enthalten pharmakologisch wirksame Substanzen, die zum Teil dem Doping zuzuordnen sind. Solche Substanzen werden oft aber auch als kontrollierte Medikation verabreicht. Das Vorhandensein dieser Substanzen im Blut oder Urin des Pferdes bedeutet einen Verstoß gegen die Bestimmungen der LPO, wenn bestimmte Grenzwerte überschritten werden.

Futtermittel beinhalten folgende Substanzen:

  • Kakaoschalen: Xanthinderivate (Coffein u. Theobromin)
  • Luzerne (im Mittelmeerraum): Salicylsäure
  • Malzkeime, Gerste, Keimende Gerste und Bierhefe: Hordenin (Catecholamin)

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