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Belastbarkeit von Pferden – welches Gewicht passt zu welcher Pferderassen?

Das Gewicht eines Reiters sorgte schon immer für Diskussionsstoff. Die Frage, die sich dabei immer wieder stellt, ist, wie viel Belastung einem Pferd wirklich zugemutet werden kann und welches Verhältnis hier maßgeblich ist. Vor allem im Pferdesport, wo Pferd sowie Reiter Höchstleistungen vollbringen, ist dies immens wichtig. Eine pauschale Aussage über ein Gewicht lässt sich nicht treffen, denn die unterschiedlichen Pferderassen können aufgrund der Statur auch andere Gewichte tragen. Empfohlen wird hingegen, dass ein Reiter maximal 15 % des Pferdegewichts auf die Waage bringen sollte. Wie geht man mit dem Gewicht beim Reiten um und welche Rasse trägt wie viel Last?

Das Glück der Erde zu Lasten der Pferde?

Das Gewicht eines Reiters kann unter Umständen erhebliche Folgen für die Gesundheit des Pferdes haben. Diese können unter anderem mit starken Schmerzen, Lahmheit sowie Verspannungen und Verhärtungen der Muskulatur einhergehen. Auch die Wirbelsäule kann betroffen sein. Bevor ein Pferd dem Gewicht des Reiters ausgesetzt wird, sollte entsprechend der Pferderasse und individuellen Faktoren geschaut werden, welche Last es tragen kann. Dazu gibt es eine Tabelle mit Richtwerten zu den unterschiedlichen Pferdetypen. Das eigene Gewicht kontrollieren die Reiter mit einer Personenwaage. Das Pferdegewicht wird mit einer mobilen Pferdewaage oder einer Lkw-Waage ermittelt.

Neben dem Gewicht stellte man fest, dass auch die Lendenbreite sowie der Umfang des Röhrbeins eine entscheidende Rolle bei der Belastung des Pferderückens spielen. Dabei zeigte sich, dass je breiter Lende und je größer der Röhrbeinumfang sind, desto belastender und schädlicher ist es für das Pferd.

Der Röhrbeinbelastungsindex (RI) lässt sich berechnen, indem der Röhrbeinumfang mit dem Körpergewicht des Pferdes in Verhältnis gesetzt wird.
Röhrbeinumfang (cm) x 100 : Körpergewicht (kg) = Röhrbeinbelastungsindex (RI)
Je höher das Ergebnis, desto mehr Belastbarkeit ist vorhanden.


Bild: Das Gewicht des Reiters muß zum Pferd passen

Welche Faktoren beeinflussen das Tragegewicht?

Entscheidend ist einerseits der Körperbau des Pferdes. Kräftige Beine, eine ausgeprägte Rückenmuskulatur und ein guter Trainingszustand können mehr Last tragen als ein wenig bewegtes Pferd mit einem unzureichend trainierten Körper. Andererseits spielen die eigentliche Nutzung der Pferderasse, das Reitkönnen, die Ausrüstung wie der Sattel sowie der Ausbildungsstand des Pferdes eine Rolle.

Die Belastbarkeitstabelle gibt mit den genannten Durchschnittswerten eine gute Orientierung. Haflinger, die einst gezüchtet wurden, um große Lasten zu tragen, vertragen auch mehr Gewicht eines Reiters. Gleiches gilt für Isländer, die dank der Statur auch selbst bei der kleinen Größe hohe Gewichte ohne Schaden wegstecken. Ein Pferd, das etwa 400 kg wiegt, wie ein Norweger, sollte mit einem gesunden Rücken maximal 50 kg eines Reiters ausgesetzt sein. Ein stattlicher Trakehner hingegen mit einem Gewicht von über 600 kg schafft auch ohne weiteres 80 kg Körpergewicht eines Reiters.

Die Richtwerte geben nur eine grobe Einschätzung wieder. Es kommt vorwiegend auf die individuellen Faktoren an. Bei Unsicherheiten sollte man sich an einen erfahrenen Züchter oder Tierarzt wenden.
 

27.11.2021