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Die richtige Ernährung für Pferde

Die richtige Ernährung für Pferde
Bild: 123rf.com / Petar Dojkic /

Interessanterweise kann immer wieder beobachtet werden, dass sich Pferdebesitzer umfassende Gedanken darüber machen, welche Pferdedecke oder welcher Reithelm der Richtige sein könnte. Hier werden Informationen zum Thema Pferde-Reithelme und Co. eingeholt, nur damit ihr Pferd im Regen nicht friert oder nass wird.
 
Seltsam ist jedoch: Die meisten machen sich keinerlei Gedanken über die richtige Ernährung für Pferde. In diesem Punkt vertrauen sie komplett dem Stallbetreiber, dass diese ihr Pferd mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Okay, die meisten bringen noch Leckerlis und kiloweise Karotten. Zum Leidwesen vieler Stallbesitzer wird im Winter verlangt, dass das Pferd täglich Mesh erhält, das aufwendig zubereitet werden muss.
 
Doch warum macht sich kaum jemand Gedanken über die Fütterung im Sommer? Hier freuen sich die Pferdebesitzer, wenn das Pferd den ganzen Tag auf der Koppel ist und sich von Gras ernährt. Ist doch schließlich artgerecht! Und genau hierin befinden sich die Fehler: Früher ernährte sich das Pferd vom Steppengras, das relativ wenig Eiweiß enthielt. Zudem knabberten die Pferde an Ästen und an Blättern. Unser Gras ist leider zu eiweißhaltig, das den Pferden Schaden zufügen kann – man denke hier nur an Hufrehe. Aus diesem Grund sollte ein Pferd auch im Sommer zusätzlich mit Heu gefüttert werden, damit das Pferd ausreichend Raufaser aufnehmen kann.
 
Sollte sich der Stallbesitzer weigern, dann gibt es spezielle Heucobs, die zuerst aufgeweicht werden müssen, bevor sie verfüttert werden. Aber diese Heucobs besitzen einen hohen Raufaser-Anteil. Die Pferde fressen diese Cobs sehr gerne und sehen sie teilweise als Leckerli an.

Wie sinnvoll sind Müsli und Ergänzungsfutter?

Normalerweise deckt ein Pferd seinen gesamten Nährstoffbedarf über das Heu und das Gras ab. Das bedeutet: Es ist in der Regel nicht mehr notwendig, dem Pferd auch noch Müsli zu geben. Einerseits enthält ein Fertig-Müsli für Pferde ebenfalls relativ viel Eiweiß – es gibt aber auch die eiweißreduzierten Varianten – und andererseits sind in diesem schädliche Stoffe wie Konservierungsstoffe und Geschmacksstoffe enthalten.
 
Hier gilt wie für den Menschen auch: Lieber das Müsli selbst zubereiten und auf die Zusammensetzung gesunder Zutaten achten. Bei Ratgeber-Seiten, wie z.B. FOODLUX, lassen sich verschiedene Zusammenstellungen einsehen. Wichtig ist die Fütterung eines Müsli immer dann, wenn es sich um ein Fohlen oder ein Hochleistungs-Pferd handelt. Ein Freizeitpferd benötigt kein zusätzliches Müsli und keinesfalls Hafer. Ausnahmen stellen natürlich vorhandene Krankheiten dar. In diesem Zusammenhang sollten Sie auch beachten, dass ein leistungsschwaches Pferd unter einem Nährstoffmangel leiden könnte. In Südbayern liegt zum Beispiel das Problem vor, dass im Boden wenig Selen vorhanden ist. Dieses kann dann zusätzlich gefüttert werden, und zwar in einer hohen Konzentration. Über einen Bluttest können Sie feststellen lassen, welche Mineral- und Nährstoffe bei Ihrem Pferd fehlen.

Öl, Karotten und weitere Futtermittel

Sollte Ihr Pferd an Hautproblemen oder einer Leistungsschwäche leiden, dann könnte auch ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren vorliegen. Diesen Mangel gleichen Sie aus, indem Sie zum Müsli etwas Öl geben. Achten Sie hier auf hochwertiges Pflanzenöl, zum Beispiel Leinöl oder Maisöl. Meistens reicht ein Esslöffel pro Tag aus.
 
Viele Pferdebesitzer möchten Ihr Pferd nach dem Reiten belohnen – das ist auch absolut in Ordnung. Aber bitte mit gesunden Nahrungsmitteln. In diesem Fall dürfen Sie natürlich eine Karotte oder einen Apfel geben, aber bitte keine großen Mengen. Denn in diesen Lebensmitteln sind Stoffe enthalten, die für Pferde schlecht sind. Ein Beispiel ist das Pektin, das den Magen und Darm unnötig belastet und bei Stuten könnte durch eine zu hohe Menge an Karotten sogar die Rossigkeit ausgelöst werden. Richten Sie sich in diesem Fall nach dem Grundsatz: eine Karotte und ein Apfel pro Tag reichen und keinesfalls Brot oder Semmeln verfüttern. Diese sind für das Pferd nicht gesund und können viele Probleme hervorrufen.
 
Abschließend möchten wir Ihnen noch den Tipp geben: Lassen Sie sich in Bezug auf Ergänzungsfutter wie Müsli und Co von einem Fachmann beraten. Es ist grundsätzlich anzuraten, das Futter auf die Gesamtsituation abzustimmen: Möchten Sie Mineralfutter zufüttern, so beachten Sie, ob Ihr Pferd bereits Zugang zum Mineralleckstein hat oder ob nur ein Salzleckstein zur Verfügung steht.
15.12.2018