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Die richtige Ernährung für Reiter - was ist wirklich wichtig

Reiter wissen es ohnehin besser. Nicht nur für das Pferd ist der Sport anstrengend, auch derjenige im Sattel hat einiges zu leisten. Da darf ruhig die Frage aufkommen, wie sich der Reiter gut und richtig ernährt. Über die korrekte Ernährung des Pferdes wissen die meisten Pferdeleute zumeist bestens Bescheid, doch wo beim Pferd das Heu abgewogen, das Kraftfutter bemessen und hier und da Mineralfutter und Zusatzmittel verabreicht werden, sieht der menschliche Speiseplan aus, wie der des Pferdes vor einhundert Jahren. Dabei ist die Ernährung doch auch für den Reiter ungemein wichtig. Immerhin ist er nicht nur sich selbst gegenüber verantwortlich, sondern trägt auch Verantwortung gegenüber dem Pferd - dieses muss ihn schließlich tragen. Dieser Artikel schaut sich die Ernährung einmal genauer an und erklärt, was Reiter benötigen.

Pferde richtig füttern

Abbildung 1: Reiter neigen dazu, sich selbst zu vernachlässigen, um dem Pferd möglichst viel Zeit zu widmen.

Was benötigen Reiter?

Das Pferd bekommt täglich knapp neun Kilogramm Heu? Dann hat es ein geschätztes Gewicht von 600 Kilo und die meisten Reiter wissen haargenau, ob diese Heumenge wirklich den Weg ins Netz, die Raufe oder in die Box findet. Viele Pferdebesitzer überlegen immer wieder, ob der Vierbeiner alles bekommt, was er benötigt und selbstverständlich wird das Futter leistungsgerecht angepasst. Und bei einem selbst? Die eigene »Fütterung« ist häufig im Argen. Dabei muss auch der Reiter etliches leisten:

  • Kraft - natürlich sollte niemand auf dem Pferd Kraft aufwenden, doch all diejenigen, die ihr Pferd als Selbstversorger oder im Stall mit Mithilfe halten, betreiben täglich Kraftsport. Die Karre muss auf den Misthaufen, Wasserkanister werden geschleppt, Futtersäcke getragen und mit Pech muss das Raufutter selbst in die Scheune einsortiert werden.
  • Ausdauer - die obigen Tätigkeiten erfordern Ausdauer. Doch auch das Reiten selbst hat viel mit Ausdauer zu tun. Um geschmeidig im Sattel zu sitzen und ordentlich zu reiten, sind Kondition und eine solide Muskelspannung nötig. Wer wirklich im Sport reitet, der muss meist noch einen Ausgleichssport zur Bildung einer besseren Ausdauer treiben.
  • Sonstiges - nicht zu vergessen sind die Anstrengungen, die mit und rund um den Sport kommen. Reiter sind - sollte der Stall nicht witterungsvollschützt und beheizt sein - das ganze Jahr dem Wetter ausgesetzt. Im Winter geht nicht nur bei den Vierbeinern Energie für die Wärmebildung drauf, sondern auch beim Reiter. Das Immunsystem muss ordentlich gestützt werden, damit es Ritte in Wolkenbrüchen, Schnee und im Sturm übersteht. Nicht zu vergessen, dass es dem Wasser- und Kälteeinbruch in maroden Gummistiefeln etwas entgegensetzen muss.

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit vielen Vitaminen, die gerade im Winter ausreichend Energie bietet, ist daher unumgänglich. Es darf schließlich nicht vergessen werden, dass Reiter diese Leistungen zumeist neben ihren sonstigen Verpflichtungen erbringen: Power für die Arbeit, Familie und den Haushalt muss auch vorhanden sein.

Welche Ernährung ist dabei passend?

Generell können sich Reiter stets an einer zu ihrer Gesundheit passenden Ernährung orientieren. Es spielt nun keine direkte Rolle, ob diese vegan ist oder nicht. Im Mittelpunkt stehen die Abwechslung und die Sicherstellung, dass der Körper die notwendigen Inhaltsstoffe bekommt. An dieser Stelle dürfen auch Nahrungsergänzungsmittel unterstützend genutzt werden. Insbesondere Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien helfen, das Immunsystem im kläglichsten Winter auf Trab zu halten. Bestimmte Ergänzungsmittel sollten jedoch nur in Rücksprache mit dem Arzt genommen werden.

Problematischer ist eher, ausreichend Zeit zum Essen zu finden. Ein Großteil der Reiter hat nach dem Job nur wenig Zeit, um sich umzuziehen und zum Stall zu fahren und das Pferd zu versorgen, bis der Stall schließlich schließt. Die eigene Nahrungsaufnahme muss daher bestens gemanagt werden:

  • Frühstück - ein ausgewogenes Frühstück, welches ausreichend Kraft und Energie für den Tag spendet, sollte schon zu sich genommen werden. Es kann auch aus Haferflocken, Milch und Obst bestehen - wichtig ist, dass der Körper Kohlenhydrate und Nährstoffe bekommt.
  • Mittagessen - ein gutes, ausgewogenes und ausreichendes Mittagessen ist empfehlenswert. Mit ihm kann vorgesorgt und sichergestellt werden, dass der Körper genügend Energie für den Rest des Tages zur Verfügung hat.
  • Nachmittag - jetzt darf es ruhig ein Snack mit Obst sein. Dieser liefert Vitamine und hilft, die nächsten Stunden zu überstehen.
  • Abend - nun kommt es auf den eigenen Zeitplan an. Liegt zwischen Arbeit und Pferd ausreichend Zeit, um etwas zu essen? Das Abendessen sollte eher klein und leicht ausfallen, denn niemand wünscht sich, mit vollem Magen aufs Pferd zu steigen.
  • Nach dem Stall - ein Salat, Obst oder eine andere - leichte - Kleinigkeit bietet sich nun noch an, damit der Hunger über Nacht nicht zu groß wird.

Wer sich gesund ernähren möchte, der muss als Reiter vermutlich vorkochen und gezielt darauf schauen, wo es geeignete Speisen gibt. Gerade das Abendessen muss vorbereitet sein, damit nicht zu viel Zeit verloren geht.

Auf was sollte man größtenteils besser verzichten?

Reiter dürfen durchaus sündigen, das ist kein Problem. Allerdings kann nur vor schweren und üppigen Mahlzeiten vor dem Sport abgeraten werden. Nicht nur sinkt die eigene Leistungsfähigkeit, das Reiten fühlt sich auch miserabel an, wenn der Magen prall gefüllt ist. Es gibt weitere No-Go’s:

  • Übergewicht - Reiter sind dem Pferd gegenüber in der Verantwortung. Aufgrund der Rückenform und dessen Länge kann ein Pferd zwar Menschen tragen, doch sollte der Reiter höchstens 10-15 Prozent des Pferdegewichts wiegen. Umso größer und schwerer das Pferd, desto geringer ist die vergleichsweise Tragkraft und pferdiges Übergewicht erhöht das Grenzgewicht ebenfalls nicht.
  • Unausgewogen - eine sehr einseitige und unausgewogene Ernährung wird sich spätestens im Winter rächen. Reiter sind auf ein gutes Immunsystem angewiesen und dieses hält nur durch, wenn ausreichend Vitamine und Nährstoffe eingenommen werden.

Übrigens empfiehlt sich ein Ausgleichssport. Laufen, Rad fahren, aber auch Kraftsport sind bestens zusätzlich geeignet, um den Körper in Schuss zu halten.

Richtiges Futter = Glückliches Pferd

Abbildung 2: Wenn es Ross und Reiter gut geht, wurde alles richtig gemacht.

Fazit - nicht nur auf den Trog achten

Reiter sind gut damit beraten, sich zwischendurch mal mit der eigenen Ernährung zu beschäftigen und nicht nur mit der des Tieres. Gesund, ausgewogen und abwechslungsreich sind die wichtigsten Kriterien, damit Immunsystem und der Körper im Einklang bleiben und sich kein Übergewicht bildet. Wer den Nährstoffhaushalt nicht durch die normale Nahrung sicherstellen kann, der darf ruhig sein eigenes »Mineralfutter« in Form von Nahrungsergänzungsmittel ausprobieren. Gerade im Vitaminbereich ist dies im Winter sogar sinnvoll.

Bildquellen:
Abbildung 1: @ strecosa (CC0-Lizenz) / pixabay.com
Abbildung 2: @ Alexas_Fotos - https://pixabay.com/de/pferd-tier-reiten-reiterhof-braun-1006376/

 

07.10.2018