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Einfluss von Sportwetten Trends auf Sponsoring von Reitsportveranstaltungen

Seit einigen Jahren verändert sich das Gesicht des Reitsports spürbar. Nicht überall gleich schnell, aber doch sichtbar. Neue Investoren treten auf den Plan, auch in Disziplinen, die lange sehr traditionell wirkten. Zunehmend mischen Sportwettenanbieter als Sponsoren bei Reitturnieren mit. 2023 investierten über 20 Prozent der deutschen Veranstalter in Kooperationen, die ohne diese Partner wohl kaum zustande gekommen wären.



Bild: spannende Reitturniere = attraktive Reitsportwetten * Quelle: Canva Editor

Es geht nicht nur ums Budget, sagen viele Beteiligte. Mehr Reichweite, bessere Technik am Platz, höheres Preisgeld, dazu digitale Formate für jüngere Zielgruppen – längst kein Einzelfall mehr. Ganz unumstritten ist das allerdings nicht, und das merkt man.

Sponsoring verschiebt sich durch Sportwettenanbieter

Sportwettenanbieter schieben das Sponsoring im deutschen Reitsport in eine neue Richtung. Früher stemmten das vor allem lokale Firmen, heute prägen Online-Plattformen das Bild, mal leiser, mal sehr präsent. Von kleinen Summen kann man nicht sprechen. 2023 lag das Sponsoringvolumen für Sportwetten über alle Disziplinen bei rund 45 Millionen Euro, mit wachsendem Anteil für den Reitsport. Davon profitieren besonders kleinere Turniere, die zuvor oft um Planung und Fortbestand rangen.

Mit dem zusätzlichen Geld gewinnen Veranstalter Spielraum und Professionalität, zum Beispiel LED-Bandenwerbung, vernünftige Livestreams, ein Set-up, das online taugt. Auch neue Ideen werden ausprobiert, von einsteigerfreundlichen Tutorials bis zu Social-Media-Aktionen. Die Wettanbieter erhalten im Gegenzug exklusive Markenflächen und Zugang zu Zielgruppen, die sie bisher kaum erreichten. Für manche klingt das nach der nächsten Stufe der Kommerzialisierung. Konservative Verbände reagieren jedoch reserviert, teils skeptisch. Wiederkehrende Forderung: mehr Transparenz bei Herkunft und Verwendung der Mittel, damit das positive Image des Sports nicht erodiert.

Digitale Märkte und neue Zielgruppen im Fokus

Mit dem Aufschwung digitaler Wettmärkte hat sich die Balance im Sportmarketing spürbar verschoben. Online-Events, Social-Media-Formate und maßgeschneiderte Kampagnen rücken nach vorn, manchmal fast über Nacht. Insbesondere jüngere Zuschauer folgen Reitsport-Events online, suchen nach Interaktion und schnellen Informationen – genau wie beim fußball wetten oder virtuellen Pferderennen. Die Präsenz von Wettanbietern verstärkt diesen Sog, so wirkt es jedenfalls. Livestreams, Tippspiele und Engagement-Aktionen holen Menschen ab, die mit Reiten bisher kaum etwas anfangen konnten.

Nach Daten der Deutschen Sportwettenbranche wechselten im ersten Quartal 2024 rund 27 Prozent der neuen Online-Wettkunden erstmals auf Reitsport-Angebote. Für Veranstalter bedeutet das zusätzliche Reichweite, schnelleres Feedback, Community-Aufbau. Partnerschaften werden häufiger langfristig angelegt, was Bindung und Planbarkeit verbessert. Bemerkenswert ist auch das Wachstum auf Instagram, 2023 im Schnitt plus 42 Prozent bei führenden deutschen Turnieren. Mit dem Tempo steigen aber die Pflichten, besonders rund um Jugend- und Verbraucherschutz.

Chancen für Veranstalter, neue Herausforderungen für Verbände

Viele Veranstalter sehen in den frischen Mitteln der Sportwettenbranche echte Chancen. Mehr Budget ermöglicht höhere Preisgelder bessere Technik, attraktivere Starterfelder. Der Reitsport, oft im Schatten medienstarker Ligen, rückt etwas näher an die breite Bühne.Laut einer Umfrage gaben 61 Prozent der befragten Veranstalter an, 2023 erstmals digitale Werbepakete oder Streaming-Lösungen direkt über Sponsoren finanziert zu haben. Die Professionalisierung legt zu, Schritt für Schritt. Gleichzeitig bleiben heikle Punkte.

Spielerschutz und Werberichtlinien müssen verlässlich umgesetzt werden, auch wenn der Druck kurzfristig steigt. Für eine tragfähige Zusammenarbeit braucht es klare Absprachen zwischen Veranstaltern und Partnern aus dem Wettbereich. Und nicht zuletzt ist Wachsamkeit gefragt, damit die sportliche Leistung im Vordergrund bleibt, nicht Quoten, Tipps oder das schnelle Klicken. Die Branche tastet sich voran, mit der Tendenz zu mehr Transparenz und strengeren Standards, getrieben von gesellschaftlichen und politischen Debatten.

Kommerzialisierung versus Integrität im Reitsport

Mit dem Wett-Sponsoring kommen neue Konfliktlinien ins Spiel. Klassische Sponsoren achten stark auf Werte und Image, Sportwettenanbieter zielen eher auf Reichweite und Interaktion, manchmal sehr datengetrieben. Konkrete Fälle gibt es bereits. 2024 wurden bei zwei großen norddeutschen Turnieren exklusive Partnerschaften mit mehreren internationalen Wettplattformen geschlossen. Berichten zufolge stiegen Besucherzahlen, die internationale Medienpräsenz legte zu, der Online-Ticketverkauf ebenfalls.

Parallel dazu wuchs der regulatorische Druck, insbesondere bei Social-Media-Werbung und in Kontexten mit minderjährigen Sportlern. Ethische Themen wie Vorbildfunktion, Suchtprävention und Verantwortung rücken stärker in den Fokus.2023 wurden die Kontrollen in der Saison ausgeweitet, und sieben Veranstalter verpflichteten sich auf neue Werbestandards. Man kann sagen, der Reitsport steht an einer Weggabelung zwischen wirtschaftlichem Rückenwind durch Wett-Sponsoring und der aktiven Pflege sportlicher Integrität. Beides zusammenzubringen ist möglich, aber sicher nicht trivial.

Verantwortung und Transparenz als Grundvoraussetzung

Verantwortungsvolles Glücksspiel bleibt im Reitsport ein Kernpunkt. Fachverbände und Veranstalter setzen vermehrt auf Transparenz, Prävention und Aufklärung, teils aus Überzeugung, teils aus Einsicht in die Risiken. Wer Sportwetten als Sponsor integriert, sollte Gefahren wie Spielsucht, unklare Werbung oder fehlende Alterskontrollen sehr ernst nehmen.

Nötig sind klare Regeln, sichtbar umgesetzter Verbraucherschutz und zielgruppengerechte Kommunikation, damit Sportler, Eltern und Öffentlichkeit Vertrauen behalten. Ohne solche Leitplanken kippt die Entwicklung leicht in die falsche Richtung, mit Kosten für ein Sportimage, das auf Fairness, Respekt und glaubwürdiger Leistung beruht.

 

 

 

 

Achtung Hinweis!
Spielcasinos, Onlinecasinos etc. Glückspiel mit Geld, sind erst für Spieler/Spielerinnen erlaubt, die mindestens 18 Jahre alt sind. Glücksspiel kann in Spielsucht enden. Weitere Infos und Hilfe finden Sie unter BZgA.

 

 

 

 

27.10.2025