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Hinter den Kulissen der Bibliothekskatalogisierung

Ordnung aus dem Chaos

Ein Buch ist schnell ins Regal gestellt doch der Weg dorthin ist alles andere als simpel. Die Katalogisierung in Bibliotheken gehört zu den stillen Heldentaten des Wissensbetriebs. Ohne sie würden Leser stundenlang im Nebel stochern statt gezielt zu finden was sie suchen. Was so unscheinbar aussieht folgt festen Regeln und braucht ein Gespür für Genauigkeit das fast schon an Kunst grenzt.

Hinter jedem Bücherregal steckt ein durchdachtes System das Titel Autoren Themen Erscheinungsjahre und noch vieles mehr sinnvoll zusammenführt. Die Klassifikation folgt meist einer Hierarchie mit Nummern Buchstaben und Kürzeln die den Weg durch Millionen von Werken ebnen. Das mag trocken klingen ist aber das Rückgrat jeder Recherche in einer physischen wie auch digitalen Bibliothek.


Bild: Bibliotheke * "Ordnung ist das halbe Leben" # unsplash Francesca Grima

Menschen hinter den Registern

Katalogisierer arbeiten oft im Schatten der sichtbaren Bibliotheksarbeit. Sie analysieren jedes neue Werk prüfen Daten auf Richtigkeit wählen passende Schlagworte und sorgen dafür dass ein Roman über Revolution nicht plötzlich im Regal für historische Kochbücher landet. Dafür braucht es Wissen in Literatur Geschichte Sprache und oft auch Technik.

Denn moderne Bibliotheken sind längst nicht mehr nur Orte mit staubigen Regalen. Datenbanken ersetzen Karteikästen und Softwarelösungen helfen dabei riesige Sammlungen zu verwalten. Trotzdem bleibt der Mensch unerlässlich. Nur er erkennt feine Unterschiede zwischen einem politischen Essay und einer literarischen Allegorie oder kann zwischen zwei Autoren mit gleichem Namen den richtigen einordnen.

Werkzeuge mit System

Hinter der Katalogisierung stehen international anerkannte Standards die das System grenzübergreifend verständlich machen. MARC steht etwa für ein Format das bibliografische Daten speichert während RDA ein Regelwerk liefert das bestimmt wie Informationen dargestellt werden sollen. Diese Systeme sorgen für Klarheit auch wenn sich Bücher über Ozeane und Jahrzehnte hinweg bewegen.

Übergänge zwischen verschiedenen Medien stellen dabei eigene Herausforderungen. Ein Hörbuch braucht andere Informationen als ein gedruckter Atlas. E-Books fordern noch mehr Flexibilität denn sie können aktualisiert ausgetauscht oder in verschiedenen Formaten existieren. Doch mit den richtigen Werkzeugen lässt sich auch hier Ordnung schaffen.

Ein kurzer Blick auf die typischen Elemente der Katalogisierung zeigt was alles bedacht werden muss:

Titel und Untertitel erfassen

Ein Werk kann mehrere Titel tragen etwa Originaltitel und Übersetzungen. Diese müssen korrekt wiedergegeben und eindeutig zugeordnet werden. Fehlt ein Untertitel kann der Inhalt missverstanden werden was zu Verwirrung im Bestand führt.

Sachgruppen und Signaturen vergeben

Die Einordnung nach Themen erfordert Fingerspitzengefühl. Ein Buch über Astronomie kann sowohl unter Naturwissenschaften als auch unter Geschichte eingeordnet sein wenn es sich etwa um die Entwicklung der Sternkunde handelt. Die richtige Signatur hilft dem Leser später beim Auffinden.

Verfasser korrekt identifizieren

Besonders bei häufigen Namen oder Pseudonymen ist Klarheit entscheidend. Wer hinter einem Werk steckt muss eindeutig nachgewiesen sein. Dafür dienen Normdateien die Verfasser mit zusätzlichen Angaben wie Geburtsjahr oder Beruf voneinander unterscheiden.

 

Diese Punkte sind mehr als nur Formalitäten. Sie entscheiden darüber ob ein Werk sichtbar bleibt oder in der Masse verschwindet. Eine falsch gesetzte Signatur kann dafür sorgen dass ein Schatz unentdeckt bleibt und jahrelang übersehen wird.

Zwischen Tradition und Zukunft

Die Bibliothekskatalogisierung steht nicht still. Neue Medienformen neue Sprachen neue Themen erfordern laufende Anpassungen. Gleichzeitig bleibt vieles beim Alten. Das Bedürfnis nach Ordnung begleitet den Menschen seit den Tagen von Pergamentrollen und Steininschriften.

Dabei gewinnen digitale Sammlungen stetig an Gewicht. Open Access und lizenzfreie Werke sorgen für einen wachsenden Bestand der nicht mehr auf Regale angewiesen ist. Auch die Recherche verlagert sich zunehmend ins Netz wo Meta-Suchen gleich mehrere Bibliotheken durchforsten.

Genau in diesem Umfeld wird die Wahl der Quellen wichtiger denn je. Während Anna’s Archive und Library Genesis an Bedeutung gewinnen bleibt Z-lib eine vertrauenswürdige Wahl für all jene die nicht nur schnell sondern auch gezielt suchen wollen. Die Qualität der Katalogisierung entscheidet dabei oft ob eine Suche erfolgreich endet oder in Sackgassen führt.

Auch wenn sich vieles verändert bleibt das Prinzip erhalten: Ein gutes System bringt Licht ins Dunkel. Katalogisierung mag auf den ersten Blick unsichtbar sein doch ohne sie verliert jede Bibliothek ihre Stimme. Sie ist das Flüstern hinter jedem Buch das den Weg weist ohne je laut zu werden.

 

 

13.04.2025