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Pferdehaftpflicht – warum Sie nicht darauf verzichten sollten

Eine Pferdehaftpflicht wird vom Halter abgeschlossen und kommt für diejenigen Schäden auf, die durch das Pferd verursacht worden sind. Sie funktioniert also ähnlich wie eine private Haftpflicht für Menschen, in der Kleintiere häufig mit abgedeckt sind. Für Pferde gilt das allerdings nicht! Für sie muss in der Regel eine separate Versicherung abgeschlossen werden.


Bild: Eine gute Pferdhaftpflichtversicherung ist unverzichtbar
Bildquelle: VitalikRadko * https://depositphotos.com/de/photos/pferd.html?filter=all&qview=204203326

Ist eine Pferdehaftpflicht in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben?

Tatsächlich gibt es in Deutschland nur wenige verpflichtende Versicherungen. Dazu gehören die Krankenversicherung und die Kfz-Haftpflicht, aber selbst die private Haftpflicht ist freiwillig. Das Gleiche gilt für die Pferdehaftpflicht.

Für Sie als Halter ist es dennoch sinnvoll, eine entsprechende Police abzuschließen. Sie sind nämlich für alle Schäden verantwortlich, die durch Ihr Pferd verursacht werden. Das trifft sowohl auf Personen- als auch auf Sachschäden zu. Je nachdem, was vorgefallen ist, können die Kosten so hoch sein, dass die Existenz des Halters bedroht ist.

Wie hoch sollte die Deckungssumme sein?

Wenn es beim Ausreiten mit dem Pferd, auf der Koppel oder beim Sport zu einem Unfall kommt und andere Menschen oder Pferde verletzt werden, kann das hohe Folgekosten durch medizinische Behandlungen nach sich ziehen.

Auch Sachschäden an Fahrzeugen oder anderen Besitztümer kommen dem Pferdehalter mitunter teuer zu stehen. Deswegen ist es wichtig, dass die Deckungssumme ausreichend hoch ausgewählt wird. Sie sollte optimalerweise mindestens fünf Millionen Euro betragen.

Besser ist natürlich ein deutlich höherer Wert. 50 oder sogar 100 Millionen sind nicht unüblich. Wenn die Deckungssumme zu niedrig angesetzt wird und der Schaden darüber hinausgeht, müssen Sie als Halter für die Differenz aufkommen.

Worauf sollte bei der Auswahl geachtet werden?

Bevor Sie eine Pferdehaftpflicht abschließen, sollten Sie sich die individuellen Leistungen der jeweiligen Police durchlesen. Die können nämlich je nach Vertrag ein wenig schwanken. Welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, hängt auch immer ein wenig von der individuellen Situation ab.  

  1. Versicherungsschutz: Optimalerweise sollten nicht nur Sie als Halter, sondern auch weitere Reiter und Reitbeteiligte abgedeckt sein.
  2. Mietsachschäden: Ihr Pferd demoliert die gemietete Box im Stall? Auch in diesem Fall sollte die Pferdehaftpflicht einspringen.
  3. Auslandsschutz: Diese Option ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie mit Ihrem Pferd häufiger im Ausland sind, um zum Beispiel Turniere zu besuchen. 
  4. Mitversicherung des Fohlens: Wenn Sie eine Stute besitzen, kann es sinnvoll sein, sich für eine Police zu entscheiden, bei der das Fohlen bis zum Ende des ersten Lebensjahrs mitversichert ist.
  5. Schäden durch Deckakt: Wenn es beim Deckakt zu einer Verletzung des anderen Tieres kommt, springt eine gute Pferdehaftpflicht ebenfalls ein – und zwar unabhängig davon, ob er gewollt oder ungewollt zustande gekommen ist.

 

Tipp: Wenn Sie bereits eine Pferdehaftpflicht abgeschlossen haben, kann es sich lohnen, zwischendurch immer wieder einen Blick auf andere Angebote zu werfen. Die Leistungen und die Beiträge unterscheiden sich je nach Tarif und Anbieter, sodass Sie durch einen Wechsel gegebenenfalls viel Geld sparen.

In welchen Fällen greift die Pferdehaftpflicht?

Wie wir bereits erwähnt haben, kommt die Pferdehaftpflicht für Schäden auf, die durch Ihr Pferd einer anderen Person entstanden sind. Dabei kann es sich um Sachschäden, Vermögensschäden oder Personenschäden handeln. Wenn sich hingegen Ihr Pferd verletzt oder Sie durch Ihr Pferd verletzt werden, greift die Haftpflicht in der Regel nicht.

Darüber hinaus ist die gewerbliche Nutzung oft ausgeschlossen, sodass die Versicherung nur sinnvoll ist, wenn Sie das Pferd aus privaten Gründen halten. Die Teilnahme an Turnieren oder die gelegentliche gewerbliche Nutzung kann in Einzelfällen je nach Tarif zugelassen sein.
Bedenken Sie außerdem, dass Ihre Pferdehaftpflicht die Zahlung bei vorsätzlichem Handeln verweigern kann. Wenn Sie als Reiter dafür sorgen, dass Ihr Pferd einen Schaden verursacht und Sie das auch vorher geplant haben, kann das als vorsätzlich gewertet werden.

Was sind weitere sinnvolle Versicherungen für Pferdehalter?

Die Pferdehaftpflicht schützt Sie also vor allem vor den Schadensersatzansprüchen Dritter. Um auch für andere Vorkommnisse gerüstet zu sein, sollten Sie zusätzlich weitere Versicherungen in Betracht ziehen:

  1. OP-Versicherung: Wenn sich Ihr Pferd verletzt oder es an einer Krankheit leidet, können hohe Tierarztkosten anfallen. Deswegen ist eine gute Krankenversicherung unabdinglich. Achten Sie darauf, dass auch Operationen abgedeckt sind. Die können Ihrem Tier das Leben retten, sind aber häufig sehr kostspielig. Es gibt Tarife mit Selbstbeteiligung, aber auch solche, bei denen die vollen Kosten übernommen werden.
  2. Pferdetransportversicherung: Diese Versicherung kommt für Schäden auf, die Ihrem Pferd während des Transportes zugefügt werden. Diese Police brauchen Sie natürlich nur, wenn Ihr Pferd häufig den Ort wechselt.
  3. Lebensversicherung: Sie können sogar eine Lebensversicherung für Ihr Pferd abschließen. Die zahlt Ihnen eine finanzielle Entschädigung, wenn Ihr Tier aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit verstirbt. Schließlich bedeutet das nicht nur einen emotionalen, sondern auch einen finanziellen Verlust. Vor allem im gewerblichen Kontext werden häufig Lebensversicherungen abgeschlossen.
  4. Reiterunfallversicherung: Wenn Sie vom Pferd fallen und dadurch bleibende gesundheitliche Schäden erleiden, kann eine Reiterunfallversicherung von Vorteil sein. Sie zahlt beispielsweise ein Krankenhaustagegeld oder sogar eine Unfallrente. Falls Sie bereits eine Unfallversicherung haben, sollten Sie mit Ihrem Versicherer abklären, ob Reitunfälle inbegriffen sind.

 

 

25.10.2024