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Reiten mit Respekt, Verantwortung und Verständnis – Pferdewissen durch Reitabzeichen

Wer sich oder seinen Kindern den Traum vom Reiten erfüllen will, sollte auch über das nötige Wissen rund um das Fluchttier Pferd verfügen. Denn eine fundierte Ausbildung ist mehr als „nur“ Reiten.  Eine gute Kenntnis um den vierbeinigen Sport- und Freizeitpartner kann eine harmonische Beziehung zwischen Pferd und Reiter ermöglichen.

Wer reiten will braucht Theorie

Reiten lernen Kinder und Erwachsene am besten in kleinen Schritten. Denn zum Reitsport gehört mehr, als das Sitzen auf dem Pferderücken. Früher wurden zur Wissensvermittlung in fast jedem Reitstall sogenannte Motivationsabzeichen angeboten. Mit dem „Steckenpferd“, dem Kleinen und Großen Hufeisen konnten junge Reiterinnen und Reiter ihr Wissen rund um Pferde unter Beweis stellen und ihr Abzeichen stolz präsentieren.

Seit einigen Jahren wurden diese Motivationsabzeichen durch vollwertige Reitabzeichen ersetzt. So beginnen Kinder und Jugendliche heute mit den Reitabzeichen 10 bis 6. Diese können in einer beliebigen Reihenfolge abgelegt werden. Eine Altersbeschränkung gibt es nicht. Voraussetzung ist die Teilnahme an einem entsprechenden Vorbereitungslehrgang.



Bild: Reiten lernen heißt auch das Pferde zu verstehen. Bildquelle Jill Wellington via Pixabay

Die Reitabzeichen 10 bis 6

Das Reitabzeichen 10 ist mit dem früheren „Steckenpferd“ vergleichbar. Hier steht das Reiten im Schritt und Trab an der Longe ebenso auf dem Plan wie ein eventueller Geländeritt am Führzügel sowie der Umgang mit dem Pferd. Die Aufgaben des 9er Abzeichens werden ohne Longe oder Führzügel geritten.

Das Reiten im leichten Sitz kommt beim Reitabzeichen 8 hinzu. Auch die Bahnordnung sowie Hufschlagfiguren sollten benannt werden können. Das Reitabzeichen 7 erlangt, wer in der Abteilung und mindestens im Trab ohne Bügel reiten kann. Es kommen zudem Reitaufgaben im Dressurviereck in Anlehnung an Klasse E Dressur hinzu. Für das Reitabzeichen 6 müssen alle Grundgangarten ohne Bügel geritten werden können, auch das Verladen wird thematisiert.

Für die Prüfungen der Abzeichen 10 bis 6 gibt es keine Benotungen. Das Ergebnis lautet „bestanden“ oder „nicht bestanden“. Sollte ein Prüfling eine Prüfung nicht bestanden haben, kann diese zu einem beliebigen Zeitpunkt wiederholt werden.

Dem Umgang mit dem Pferd

Den Nachweis für den kompetenten Umgang mit Pferden kann man mit dem Pferdeführerschein Umgang erbringen. Dieser ist zusätzlich Voraussetzung für die Reitabzeichen ab Stufe 5. Im Gegensatz zum früheren Basispass Pferdekunde soll der Pferdeführerschein Umgang den Teilnehmern mehr Praxisnähe bieten und auf alltägliche Situationen eingehen.

Dabei kann auch die artgerechte Haltung thematisiert werden. So ist Auslauf auf Koppel oder Weide ein Muss für das Lauftier Pferd. Je nach Größe gilt es hier für den Bau des Koppelzauns einiges zu beachten. So muss dieser mindesten der Widerristhöhe x 0,75 entsprechen. Der richtige Zaun sorgt für die Sicherheit von Pferden und Menschen, daher muss er gut sichtbar und stabil sein. Zäune aus Stacheldraht sind in der Pferdehaltung verboten. Auch bei der Boxenhaltung gibt es Richtwerte, die vom Körperbau des Tieres abhängen.  Ebenso wird den Prüflingen das Wissen um die Fütterung abverlangt, was ein Teil der soliden Grundausbildung ist.

Die Reitabzeichen 5 bis 1

Wer mit seinem Pferd an LPO-Turnieren teilnehmen möchte, muss das Reitabzeichen 5 bestehen. Hier besteht zusätzlich die Möglichkeit, dass das Abzeichen in Dressur, Springen oder Gelände abgelegt wird. Voraussetzung dafür ist der Pferdeführerschein Umgang beziehungsweise die Reitabzeichen 7 und 6. Reiter mit dem Reitabzeichen 5 können an Turnieren in den Klassen E und A starten und sich durch weitere Abzeichen bis zur Klasse S steigern.

Ab Stufe 5 werden die Reitabzeichen benotet, die nächsthöhere Prüfung kann frühestens drei Monate nach dem Bestehen des vorangegangenen Abzeichens erfolgen.

Fait zum Sport-Partner

Nicht jeder Reiter strebt den Turnier- oder Profisport an. Dennoch sind Reitabzeichen und das vermittelte Wissen rund ums Pferd wichtig. Wenn der Reiter weiß, wie der Körper und die Bewegungen seines Pferdes funktionieren, kann er dafür sorgen, dass er sein Pferd beim Reiten nicht behindert. Durch Reitabzeichen können Fortschritte sowohl beim Reiten als auch beim Umgang mit dem Pferd dokumentiert werden.

Reiten ist ein Teamsport. Dieser erfordert Respekt, Verantwortung und Verständnis gegenüber dem Partner Pferd. Wer weiß, wie ein Pferd artgerecht gehalten wird, was seine Grundbedürfnisse sind, welche Bewegung und Pflege es braucht, hat die Chance, fair zu seinem Pferd zu sein.

 

 

15.11.2022