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Reiturlaub am Wasser, aber bitte ohne Abfall

Reiturlaub am Wasser, aber bitte ohne Abfall

Dem Reitsport im Alltag nachzugehen und die Feierabende auf dem Rücken eines Pferdes zu verbringen ist eine Wohltat. Doch ist die Zeit oft knapp und besonders in der dunklen Jahreszeit bleibt meist nur die Halle, um zu trainieren oder auch einfach nur abzuschalten. Einen ganzen Tag mit dem Tier unterwegs zu sein ist da schon etwas anderes. Dies funktioniert dann meist nur am Wochenende. Also warum nicht einen ganzen Urlaub mit dem Sport und dem Tier verbringen? Reiturlaube sind beliebt. Wer kein eigenes Pferd hat oder sich weit entfernte Orte für Ausritte im Dschungel, über Steppen oder an Stränden entscheidet, kann auch vor Ort eine durchorganisierte Tour buchen. Egal, ob mit dem eigenen Tier oder einer Partnerschaft auf Zeit, besonders beliebt sind Touren am Wasser.

Weite Strände, die Wellen plätschern an das Ufer, die Hufe sinken sanft in den Sand oder spritzen ein bisschen Wasser auf. Auch ein kurzer Sprint durch das Flachwasser ist möglich. Erfrischend für Reiter und Pferd. Dabei ständig frische Seeluft um die Ohren und eine weite Sicht. Erst die nächste Landzunge versperrt die Sicht auf die nachfolgende Bucht. Bis dahin sind es noch mehrere Kilometer, auch wenn es so nah dran scheint. Hinter der Ecke am nächsten Strandabschnitt kann jedoch eine böse Überraschung lauern. Kein weißer Strand mehr. Kein Gefühl der grenzenlosen Freiheit und Verbundenheit mit der Natur. Denn der Sandstrand ist übersäht mit Unrat. Müll, den andere dort hinterlassen haben aber vor allem Müll, den das so klar und sauber wirkende Meer angespült hat. Es gibt kaum etwas, was nicht zu finden wäre.

Die traurige Bandbreite reicht von Kunststoffverpackungen, Spielzeugen, Kleidungsstücken, verlorenen Schuhen, Auto- und Schiffteilen über Flaschen und Fischernetze. Selbst eine fleshlight kann dabei sein. Teilweise ist es so viel, dass selbst im Slalom kein Durchkommen ist. Ein überwiegender Teil dieses Abfalls sind Kunststoffe. Dies wundert nicht, da Plastik insbesondere von der Konsumgüter- und Lebensmittelindustrie als günstiger und vor allem auch leichter Werkstoff geschätzt wird, um Produktverpackungen herzustellen. Dabei wird Plastik teilweise erst nach mehreren hundert Jahren zersetzt und abgebaut. Reste unseres Konsums sind also über eine sehr lange Zeit sichtbar. Dies wird an Stellen wie diesen sehr deutlich. Doch viele Strände sind stark betroffen, andere wiederum gar nicht. Dafür gibt es zwei Erklärungen. Zum einen sind die Meeresströmungen unterschiedlich, sodass manche Regionen der Erde weniger anspülen als andere und zum anderen wird vor Hotelanlagen und Ferienresorts gezielt Müll von Angestellten von den Hausstränden entfernt, um den Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu bieten. Dies spiegelt dann oft nicht den realen Eindruck des Zustandes der Natur wider, aber Gäste fühlen sich wohl. Der Müll in den Meeren ist ein globales Thema. Abfall, der auf einem Kontinent in die Meere gelangt, wird an einem anderen wieder angespült. Aber auch nur ein Teil davon. Auf dem Weg dorthin hat sich bereits viel am Meeresgrundverfangen oder Tiere haben sich am Unrat verfangen oder ihn gefressen. In allen Fällen verenden die Tiere daran oft qualvoll. Auch die Wasserqualität wird global verschlechtert, indem Mikro-Plastik, welches kaum mehr filterbar ist, in Gewässern auftaucht.

Ein Umdenken in Bezug auf Müllproduktion ist sowohl im Privaten als auch für Unternehmen notwendig, um den Zustand der Meere zu verbessern. So gibt es inzwischen einige Hersteller, die auf wiederverwertbare Kunststoffe setzten, wie beispielsweise Beate-Uhse.com. Aber auch als Privatperson, kann auf Plastikverpackungen verzichtet werden. Erste Schritte wären zum Beispiel Glasstrohhalme, Einkauf mit mitgebrachten Mehrwegdosen und grundsätzlich das Kaufen von wenig verpackten Produkten. Wir alle wollen die Natur noch lange genießen, ob auf dem Rücken der Pferde oder auch anders. Es gibt genug Wege für jeden Einzelnen, um einen Beitrag dazu zu leisten.

 

31.01.2022