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Verschiedenen Pferderassen und ihre Eigenschaften

Verschiedenen Pferderassen und ihre Eigenschaften

Es gibt über 200 verschiedene Pferderassen, die alle ihre eigenen Eigenschaften und Persönlichkeiten mit sich bringen. Nicht jedes Pferd passt zu jedem Reiter, allerdings gibt es für jeden Reiter das passende Pferd. Allgemein lassen sich die Pferderassen in vier Klassen unterscheiden: Vollblüter, Warmblüter, Kaltblüter und Ponys. Nachdem Pferde domestiziert wurden, wurden sie für verschiedene Bereiche des Lebens eingesetzt, wie etwa für das Militär, als Transportmittel oder als Lasttier. Über die Zeit entstanden somit die verschiedenen Rassen, die sich alle für das ein oder andere Gebiet besser eignen. Nachfolgend stellen wir einige der Pferderassen mit ihren Eigenschaften und Einsatzgebieten vor.

Hannoveraner – Das Turnierpferd

Der Hannoveraner ist ein Warmblutpferd, das in der Welt des Reitsports ein hohes Ansehen genießt. Es stammt, wie sich am Namen bereits erkennen lässt, aus Deutschland, wo es 1735 erstmalig gezüchtet wurde und bis heute die beliebteste Pferderasse ist. Laut der Deutschen Reiterlichen Vereinigung befinden sich unter den fast 53.000 Reitpferde-Zuchtstuten insgesamt knapp 32.000 Warmblutsstuten in Deutschland (im Jahr 2017). Die rechteckige und athletische Statur mit einem Stockmaß von 165 cm machen das Pferd zu einer besonderen Schönheit. Durch die hohe Leistungsfähigkeit und das edle Exterieur ist es das Turnierpferd schlechthin, das besonders im Bereich der Dressur und im Springen zum Einsatz kommt und hier regelmäßig Preise kassiert. Ob bei der Olympia oder im Kampf um Weltmeistertitel, an der Spitze lassen sich nicht selten Hannoveraner finden, weltweit zählt das Deutsche Vollblut sogar als die erfolgreichste Pferderasse. Dies kann auch darauf zurückgeführt werden, dass der Hannoveraner ein sehr aufmerksames Tier ist, das nur selten die Nerven verliert und sehr ausgeglichen ist.

Belgisches Kaltblut (Brabanter) – Der sanfte Riese

Kaltblüter sind für ihre besonders große Statur und unglaubliche Kraft bekannt. In Turnieren sieht man die größten Pferde der Welt selten, dafür kommen sie oftmals im Bereich der Arbeit zum Einsatz, wo ihre ungemeine Zugkraft gefragt ist. Als Freizeitpferd eignet sich das Belgische Kaltblut, auch Brabanter genannt, allerdings nicht, da sie hier nicht ausgelastet werden, wie sie es bräuchten. Diese Pferde können als sanfte Riesen bezeichnet werden, da sie trotz ihrer massiven Statur, einem Stockmaß von etwa 170 cm und einem Gewicht von bis zu 1200 kg dennoch sehr ruhige Tiere mit einem sehr sanftmütigen Charakter und absoluter Nervenstärke sind. Charakteristische äußerliche Merkmale der Brabanter sind neben der muskulösen und breiten Statur die Doppelmähne, der meist helle Behang und der etwas kleinere Kopf mit den umso größeren Augen. Es ist durch ihre Ruhe und Kraft ein perfektes Arbeitstier, dessen Ursprung in der Römerzeit vermutet wird, bevor es im 19. Jahrhundert nach Deutschland gebracht wurde.

Englisches Vollblut – Der Läufer

Der Vollblüter ist der Ferrari unter den Pferden. Es handelt sich um schlanke, zarte Tiere, die durch ihre Schnelligkeit besonders als Rennpferde eingesetzt werden. Anders als der Brabanter sind diese Tiere für ihre Hitzigkeit und ihr Temperament bekannt, wie es wohl auch für die rasanten Pferderennen gefragt ist. Für Neulinge in der Welt der Pferde sind diese Tiere daher eher ungeeignet. Laut dem Guinness Buch der Rekorde ist das Englische Vollblut Winning Brew das weltweit schnellste Pferd, nachdem die Stute es 2008 auf einer Strecke von 402 Metern auf sage und schreibe 70,76 km/h schaffte. Eines der aktuell bekanntesten Rennpferde ist jedoch Tiger Roll: Der englische Vollblüter gewann im April 2018 das Aintree Grand National, eines der wichtigsten Pferderennen der Welt, und ist auch für 2019 per 30.07.2018 mit einer Quote von 21,00 laut Betway der Favorit auf den Gewinn. Bis zum nächsten Aintree Grand National im April 2019 ist jedoch noch viel Zeit. Es bleibt also abzuwarten, ob sich womöglich ein anderer Vollblüter bis dahin als Favorit etablieren kann.

Holsteiner – Die Sprungkraft, Warmblut

Auch Warmblüter eignen sich als Sportpferde, darunter ist der Holsteiner besonders für das Sprungreiten ein beliebtes Tier. Es handelt es sich um ein athletisches Sportpferd mit einer enormen Sprungkraft, das sich auch für große Reiter gut eignet. Es handelt sich auch beim Holsteiner um ein Pferd mit starken Nerven und einer hohen Leistungsbereitschaft, die im Turnier besonders zum Einsatz kommen. Der Holsteiner wird im Norden von Deutschland, im Bundesland Schleswig-Holstein gezüchtet. Dies lässt sich schon am Namen leicht erkennen. Das Stockmaß liegt bei diesem Sprungpferd bei bis zu 170cm. Durch die vermehrte Vollbluteinkreuzung ist es inzwischen deutlich vom Vollblut geprägt, sodass es sich nun um ein besonders leichtes Warmblutpferd mit einem kompakten Rumpf handelt. Kalaydoskop beschreibt den Holsteiner als großliniges, athletisches Pferd, das durch seine Einsatzfreude besonders für den Springsport eingesetzt wird. Sogar unerfahrenere Reiter können durch die Nervenstärke des Tiers mit einem Holsteiner gut klarkommen.

Wie man erkennt, bringen die verschiedenen Pferderassen die verschiedensten Charaktereigenschaften und Einsatzgebiete mit sich. Wer sich damit auseinandersetzt, sich ein eigenes Pferd anzuschaffen, sollte sich daher im Vorhinein im Klaren darüber sein, wozu das Pferd eingesetzt werden soll und welche Rasse hierzu am besten geeignet ist, damit sowohl der Reiter als auch das Tier ein glückliches und erfülltes Leben leben.

Bildquellen: WIKIMEDIA https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bc/Belgisk_hest.jpg und 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/7b/Horseracing_Churchill_Downs.jpg/1200px-Horseracing_Churchill_Downs.jpg

31.07.2018