Wenn es um die Fütterung von Pferden geht, so handelt es sich durchaus um ein komplexes und vielschichtiges Thema. Die jeweils richtige Fütterung kann u.a. von der genetischen Veranlagung einer Rasse sowie der individuellen Haltung abhängen.
Ursprünglich ist das Pferd ein Steppentier, welches lang andauernd nach Futter sucht und dabei weite Strecken zurücklegt. Deshalb sind auch unsere Pferde darauf angewiesen, dass sie möglichst oft kleinere Portionen Futter zur Verfügung gestellt bekommen. Die kontinuierliche Futteraufnahme ist bei Pferden also besonders wichtig und man sollte den Tieren mindestens drei Fütterungen pro Tag zukommen lassen. Die maximalen Fütterungspausen sollten am Tag ca. 6 bis7 Stunden betragen und in der Nacht ca. 10 Stunden.
Wichtig ist, dass man auf ausreichend Rohfaser bei der Fütterung achtet. Zur Rohfaser zählen beispielsweise Cellulose, Hemicellulose, Pektin sowie Lignin. Pferde sind dazu in der Lage, diese Stoffe in ihrem Dickdarm mit Hilfe von Bakterien zu verwerten. Man sagt, dass Pferde einen Rohfaserbedarf von ca. 2 bis 3 kg am Tag haben. Der Rohfaseranteil ist wichtig für einen aktiven Darm sowie eine gute Darmgesundheit. Pferde haben zwar einen kleinen Magen, aber dafür große als auch lange Därme. Damit der Brei aus Nährstoffen ohne Probleme da durch transportiert werden kann, sind die Rohfaseranteile in dem Futterbrei von großer Bedeutung.
Es kann sogar bei fehlender Rohfaserfütterung zu Verhaltensstörungen beim Pferd kommen, weil dem Tier die Beschäftigung fehlt. Pferde fressen von Natur aus den ganzen Tag über Rohfaser. Man muss also dem Pferd immer genügend Rohfasern (in Form von Heu, Stroh, Weidegras, Heulage usw.) zur Verfügung stellen.
Bild: Gesunde Fütterung ist DIE Grundlage für ein gesundes Pferd
Zwischendurch soll erwähnt sein, dass auch bestimmte Kräutersäfte (z.B. für die Bereiche Nerven, Hormone, Stoffwechsel, Abwehrkräfte, Bewegugnsarparart) und Zusatzfuttermittel, wie zum Beispiel von Ewalia, für ein Pferd infrage kommen können. Welche man wann und in welcher Menge verwenden sollte, dafür ist sicherlich eine fachkundig Beratung notwendig und anzuraten.
Das Futtervolumen sowie das Nährstoffangebot entscheiden über das Sättigungsgefühl eines Pferdes. Unter dem Futtervolumen versteht man die Gesamtmenge des Futters, welche ein Pferd benötigt, um ein Sättigungsgefühl zu erhalten. Diese wiederum ist unabhängig von der Leistung, die das Pferd erbringt, und sollte dem Pferd auf alle Fälle zugeführt werden. Es ist die Rede davon, dass man dabei von ca. 1,5 bis 2,0 kg Futter je 100 kg Körpergewicht pro Tag ausgehen kann. Wenn man diese Menge unterschreitet, kann ein Pferd aufgrund eines permanenten Hungergefühls Verhaltensauffälligkeiten zeigen, wie zum Beispiel das Koppen und Weben (damit ist das Öffnen vom Maul sowie ein tiefes Einatmen der Luft mit anschließendem Rülpsen gemeint) oder Nervosität.
Der Nährstoffbedarf bei Pferden setzt sich aus dem Grundumsatz sowie dem Leistungsbedarf des jeweiligen Tiers sowie auch dem Nährstoffumsatz zusammen. Wenn man sein Pferd gut füttern möchte, muss man es leistungsgerecht füttern. Dabei ist mehr füttern bei einem Pferd nicht unbedingt besser. Auch wenn man es gut mit, mit seinem mitunter besten Freund des Menschen, ist dies in einigen Fällen eher suboptimal.
Eine Überfütterung durch Eiweiß kann man man vermeiden, in dem man darauf achtet, dass folgende Futtermittel (enthalten viel Eiweiß/Protein) nicht zu viel gefüttert werden:
Wenn ein Pferd auf einer Weide mit jungem eiweißreichem Gras steht, sollte man ihm rohfaserreiches sowie eiweißarmes Futter (z.B. Stroh) als Ausgleich zur Verfügung stellen. Ein offensichtliches Symptom für eine Überfütterung durch Eiweiß ist ein stark riechender und weicher Kot.