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Wie wird man Pferdetrainer? – Ausbildung, Gehalt und Förderungen

Fragt man kleine Mädchen nach ihrem Traumberuf, antworten viele, dass sie Pferdewirtin werden wollen. Tatsächlich handelt es sich um einen Beruf, bei dem man hautnah mit Pferden in Kontakt kommt. Bei der fundierten Ausbildung gibt es die Möglichkeit, sich auf eine Fachrichtung zu spezialisieren und zum Beispiel Pferdetrainer zu werden. Außerdem winken zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. Wie man Pferdetrainer wird, mit welchem Gehalt man rechnen kann und welche Förderprogramme gibt, zeigen wir hier.

Pferdewirt – ein Beruf für Pferdeliebhaber – wird von vielen hinsichtlich seines Anspruchs unterschätzt. Denn ausgebildete Pferdewirte sind keinesfalls den ganzen Tag damit beschäftigt, das Glück auf dem Rücken der Pferde zu suchen. Einsatzbereitschaft und Zuverlässigkeit sind zwei wichtige Eigenschaften, die Arbeitgeber in diesem Bereich an ihre Mitarbeiter stellen. Weil das Gehalt nicht gerade üppig ist, raten Experten dazu, sich bereits früh den Berufsweg zu überlegen. Als ausgebildeter Pferdewirt muss man nämlich keinesfalls ein Leben lang Angestellter sein, sondern kann auch in die Selbständigkeit wechseln. Weitere Alternativen sind die vielen Weiterbildungsmöglichkeiten.



Bild: Pferdetrainer at work im Pferdestall * www.pixabay.com TheOherKev *

Was macht man als Pferdetrainer?

Pferdetrainer ist ein sehr abwechslungsreicher Beruf, der sich je nach Einsatzgebiet und Arbeitgeber unterschiedlich gestalten kann. Zunächst einmal sind Pferdetrainer für den Aspekt des Lebens eines Pferdes verantwortlich. Dabei arbeiten sie meistens eng mit Stallmanagern, Vorarbeitern und Ausbildern zusammen. Das setzt gute Kommunikationsfähigkeiten und Teambereitschaft voraus. Mindestens genauso wichtig ist, ein Verständnis für das Wesen der Pferde zu haben.  Weil Reiten eine Grundvoraussetzung für die Tätigkeit als Pferdetrainer ist, sollte man natürlich reiten können. Reiten lernen sollte man also möglichst vor der Ausbildung. Als besonders empfehlenswert hat sich privater Reitunterricht erwiesen.

Ein Pferdetrainer sollte wissen, wie man Übungsroutinen entwickelt, Zeitpläne erstellt, Verhaltensprobleme beim Pferd korrigiert sowie Untersattel- und Bodenarbeiten durchführt. Beim Training am Pferd kommen verschiedene Disziplinen zum Einsatz, darunter beispielsweise Freiheitsdressur, Doppellonge, Longieren oder Geländetraining.

Die Ausbildung zum Pferdetrainer

Wer Pferdetrainer werden möchte, sollte wissen, dass es hierfür keine spezielle Ausbildung gibt. In der Regel erwarten Arbeitgeber aber, dass man zuvor eine Ausbildung zum Pferdewirt gemacht hat. An diese kann noch ein entsprechender Trainerschein gehängt werden. Die Ausbildung zum Pferdewirt ist eine klassische duale Ausbildung. Das heißt, dass man in einer Berufsschule theoretischen Unterricht erhält. Im selbst gewählten Ausbildungsbetrieb wird man in den praktischen Tätigkeiten geschult. Als Ausbildungsbetrieb infrage kommen zum Beispiel Gestüte, Deckstationen, Hengstdepots oder Aufzuchtbetriebe.

Die reguläre Ausbildungszeit liegt bei 3 Jahren. Besitzt man die Allgemeine Hochschulreife oder hat eine Abschlussprüfung in einem anderen Beruf bestanden, kann man auch innerhalb von 2 Jahren Pferdewirt werden. Bereits bevor die eigentliche Ausbildung beginnt, kann man zwischen folgenden Fachrichtungen wählen:

  • Pferdehaltung
  • Pferdezucht
  • Klassische Reitausbildung oder Bereiterlehre
  • Pferderennen
  • Spezialreitwesen

Für die Pferdewirt-Ausbildung sollte man ein paar Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören gute Noten in Biologie und Mathematik. Idealerweise hat man bereits einen guten Zugang zu Pferden und kann reiten. Hinsichtlich des Schulabschlusses hat man mit der Hochschulreife die besten Voraussetzungen um einen Ausbildungsbetrieb zu finden.

Gehalt und Fördermöglichkeiten für die Ausbildung zum Pferdetrainer

Während der Ausbildung bekommt man von seinem Ausbildungsbetrieb ein regelmäßiges Gehalt. Dessen Höhe hängt von mehreren Faktoren ab, wie etwa einer möglichen Tarifgebundenheit des Ausbildungsbetriebes oder vom Bundesland. Gilt keine Tarifbindung, wird üblicherweise der Mindestlohn gezahlt. Im ersten Ausbildungsjahr liegt die Vergütung in der Regel bei knapp 585 Euro, im zweiten bei etwa 690 Euro und im dritten Ausbildungsjahr kann man mit einem Gehalt von ca. 790 Euro rechnen.

Mit erfolgreichem Abschluss der Ausbildung steigt auch das Gehalt. Wie viel man dann verdient, entscheidet sich nach dem Bundesland, dem gewählten Fachgebiet und nach den Noten, mit denen die Ausbildung abgeschlossen wurde. Pferdewirte mit dem Schwerpunkt Reiten verdienen bei einer 40-Stunden-Woche beispielsweise zwischen 1.400 und 2.100 Euro brutto. Möchte man mehr verdienen, kann man Weiterbildungen machen und sich in der Reiterszene einen Namen machen. Dann kann man sein Gehalt nämlich durch Beritt oder Reitunterricht aufbessern. Als Berufsreiter kommen zum Pferdewirt-Verdienst noch Preisgelder dazu. Auch die Weiterbildung zum Pferdewirtschaftsmeister ist eine sinnvolle Qualifikation, mit der man sein Gehalt steigern kann. Im Gegensatz zum Pferdewirt verdient der Pferdewirtschaftsmeister rund 1.000 Euro mehr im Monat. Daneben gibt es auch noch die Möglichkeit, sich mit einem eigenen Reitbetrieb selbständig zu machen. In diesem Fall hat man es selbst in der Hand, wie sich der monatliche Verdienst gestaltet.

Sowohl für Weiterbildungen als auch für die Ausbildung zum Pferdewirt bzw. Pferdetrainer gibt es Fördertöpfe. Azubis haben in bestimmten Fällen etwa Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe (BAB). Beim BAB-Rechner der Bundesagentur für Arbeit lässt sich herausfinden, ob man berechtigt ist und wie hoch die Förderung ausfallen kann. Eine weitere Möglichkeit, die Ausbildung fördern zu lassen, ist BAföG, wobei das eigene Einkommen und das der Eltern bzw. das eines möglichen Partners hinzugerechnet wird. Einen Antrag auf BAföG muss man beim zuständigen Amt für Ausbildungsförderung stellen. Handelt es sich bei der Ausbildung zum Pferdewirt um die zweite Ausbildung, kann man als Azubi auch Wohngeld beantragen.

Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) können Auszubildende einen Bildungskredit beantragen. Allerdings ist diese Förderung nur für Azubis gedacht, die sich in den letzten 24 Monaten vor dem Ende ihrer Ausbildung befinden. Zudem muss man zwischen 18 und 36 Jahren alt sein.

Karriere machen dank Aufstiegsweiterbildung

Es ist in jedem Fall sinnvoll, sich nach der Ausbildung zum Pferdewirt noch weiterzubilden. Dann wartet nämlich nicht nur ein Job mit mehr Verantwortung und Vielseitigkeit, sondern man kann auch mit einem höheren Gehalt rechnen. In vielen Fällen lassen sich Weiterbildungen mit dem Bildungsgutschein finanzieren. Gefördert werden können Empfänger von Arbeitslosengeld I oder Bezieher von Leistungen nach SGB II, Beschäftigte in Kurzarbeit, Arbeitslose mit abgeschlossener Berufsausbildung oder mit 3 Jahren Berufserfahrung, befristet Beschäftigte mit auslaufendem Arbeitsvertrag sowie Arbeitsuchende oder Arbeitnehmer, denen eine Kündigung droht. Alle anderen können sich nach weiteren Förderprogrammen umschauen, wie beispielsweise dem Aufstiegs-BAföG oder dem Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS).

Um die eigene Karriere voranzutreiben und eine höhere Position im Betrieb bekleiden zu können, bieten sich Aufstiegsweiterbildungen an. Für gelernte Pferdewirte passende Aufstiegsweiterbildungen sind zum Beispiel folgende:

  • Betriebswirt Agrarbetrieb
  • Pferdewirtschaftsmeister
  • Studium Pferdewirtschaft
  • Studium Agrarwissenschaft
  • Studium Agrarmanagement
  • Studium Tiermedizin
  • Fachagrarwirt Besamungswesen
  • Fachagrarwirt Erneuerbare Energien/Biomasse
  • Techniker Agrartechnik

 

31.03.2022