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Jungpferdeausbildung Ausbildung des Pferdes Teil III - 4

Jungpferdeausbildung Ausbildung des Pferdes Teil III - 4

  1. Konstante Anlehnung erarbeiten
  2. Die natürliche Schiefe des Pferdes überbrücken
  3. Die Hinterhand aktivieren
  4. Die Arbeit auf gebogenen Linien
  5. Die Arbeit an der Hand
  6. Die Arbeit auf zwei Hufschlägen
  7. Von der Trense zur Kandare

Durch die vorangegangenen seitlichen Übungen ist Luna gehorsam auf die einseitigen Einwirkungen von Schenkel und Zügel geworden, jetzt kann ich mich darauf konzentrieren, die gebogenen Linien (Zirkel, große Volten, Ecken, Kehrtwendungen, Schlangentouren, Achten...) richtig auszureiten.

Das äußere Beinpaar hat in jeder Wendung einen längeren Weg zurückzulegen als das innere. Das erfordert eine treibende Hilfe des äußeren Schenkels. Der innere Zügel führt in die Wendung hinein, der innere Schenkel erhält die Biegung; dann kann der äußere Zügel etwas nachgegeben werden, ohne dass die Anlehnung verlorengeht und das Pferd über die äußere Schulter ausfällt.

Abwenden in die Volte auf der rechten Hand. Man sieht deutlich die Innenbiegung, die durch das ganze Pferd geht. Der Kopf bleibt in der gedachten senkrechten Linie zwischen den Vorderbeinen, das innere Hinterbein fußt exakt in die Spur des gleichseitigen Vorderbeines. Die ruhige Schweifhaltung und das lebhafte Ohrenspiel signalisieren die entspannte Aufmerksamkeit von Luna. Noch brauche ich relativ viel Kontakt am inneren Zügel, vor allem bei Einleiten einer Lektion. Im Zuge der Ausbildung wird aber der Innenzügel immer mehr durch den am Gurt wirkenden inneren Schenkel ersetzt und schließlich durchhängen können. Dann steht das Pferd an den diagonalen Hilfen.

Will man auf einem Kreisbogen genau reiten, verlangt dies ein ständiges Wenden des Pferdes. Die Lektion ist um so wertvoller, je genauer sie geritten werden kann; eine korrekte Längsbiegung auf dem Zirkel oder auf der Volte zu erzielen, bedarf jedoch eines sorgfältigen und längeren Trainings. Helfen können uns dabei u.a. auch die Seitwärtsgänge, die aus diesem Grund in der Klassisch-Barocken-Ausbildung zu einem erheblich früheren Zeitpunkt abgefragt werden als in der Klassischen-Sportreiterei.

Bevor wir dazu kommen, fassen wir noch einmal zusammen:

  • Anreiten, Antraben und Vorwärtsreiten sind für den Gehorsam des Pferdes auf die vortreibenden Hilfen wichtig.
  • Vorhandwendung, seitliches Übertretenlassen an der Hand und unter dem Sattel und das Reiten auf gebogenen Linien fördern den Gehorsam auf die seitwärtstreibenden bzw. einseitigen Hilfen.
  • Halbe und ganze Paraden fördern die Versammlungsfähigkeit des Pferdes; bringen es dazu, vermehrt mit der Hinterhand zu arbeiten.



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